Editorial des Mitgliedermagazins Dezember 2023

Frostige Zeiten überstehen

Liebe Leserinnen und Leser,

Meinen Beitrag dazu widme ich aus gegebenem Anlass Ihrem Wohngebäude-Versicherungsschutz, denn trotz Klimawandel nehmen Frostschäden zu. Offenbar wird unterschätzt, dass schon wenige Tage Frost genügen, um Leitungswasser einfrieren zu lassen. Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich aus und der Druck lässt Leitungen platzen. Wenn es wieder wärmer wird, taut das Eis und das Wasser läuft aus. Die Schäden treten also nicht an kalten Tagen ein, sondern an den folgenden wärmeren Tagen. Für diesen Fall ist man dann versichert.

Aber auch Versicherungen sichern sich ab. Nach den üblichen Bedingungen müssen in leerstehenden Gebäuden oder Gebäudeteilen wasserführende Anlagen entleert werden. Das gilt unabhängig von der Jahreszeit und wird oft nicht beachtet. In der kalten Jahreszeit müssen außerdem alle Gebäude (leer oder nicht) entweder geheizt oder die wasserführenden Anlagen entleert werden. Daneben bestehen Kontrollpflichten. Im Schadensfall muss man Fragen der Versicherung umfassend und wahrheitsgemäß beantworten.

In einem Fall aus meiner aktuellen Praxis hat das ein Gebäudeeigentümer ignoriert. Im Oktober hatte er sein Mietshaus mittels Zwangsräumung vom letzten Mieter befreit. Weil ihm Geld zum Renovieren fehlte, ließ er es leer stehen. Im Februar brach dann ein Rohr und als das Wasser schließlich aus der Haustür lief, riefen die Nachbarn die Feuerwehr.
Der Eigentümer hat hier alles falsch gemacht. Deshalb verweigert seine Versicherung derzeit die Leistung. Er hatte ihr den Leerstand nicht mitgeteilt. Die Wasserleitungen hatte er nicht entleert. Außerdem hatte er die Heizung auch an den wenigen kalten Tagen nicht eingeschaltet. Kontrolliert wurde ohnehin nur selten. Den Frost-Fragebogen des Versicherers ließ er später unbeantwortet, weil es an dem Tag, als der Schaden bemerkt wurde, nicht kalt war.

So etwas kann Ihnen jetzt nicht mehr passieren. Und wenn wir alle die durchaus vernünftigen Regeln zum Schutz vor Frostschäden beachten, wird es weniger Schäden geben. Dann steigen vielleicht unsere Prämien in Zukunft nicht noch ins Unermessliche, denn alles wird teurer. Werfen Sie zu diesem Thema bitte einen Blick nach links auf Seite 310 und gerne auch auf die Seiten 317 und 320.

Bleiben Sie zuversichtlich und kommen Sie gesund ins neue Jahr!

Herzlichst grüßt Sie Ihr Verbandsvorsitzender

Norbert Behle

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